Der Mineralöl-Skandal um Dr. Oetker zu Beginn des Jahres ist kaum verdaut und gerade noch diskutierte man die Funde von Glyphosat im deutschen Bier, da…
Mineralöl in Donuts – Hersteller reagieren unterschiedlich
Immer wieder Mineralöl. Fast laufend werden Tests veröffentlicht, die Mineralölrückstände in den verschiedensten Lebensmitteln nachweisen. Langsam aber sicher wird es einfacher, die Nahrungsmittel aufzulisten, die nicht betroffen sind, als solche, in denen Mineralöl nachgewiesen wurde. So verwundert es leider auch kaum, dass laut einem Test des Magazins ÖKO-Test aus dem September auch die beliebten Donuts betroffen sind.
Auch Donuts mit Mineralöl belastet
In der Pressemitteilung zum Test heißt es: „Donuts sind zwar Homer Simpsons Lieblingsspeise, doch alle anderen sollten besser die Finger von ihnen lassen. Denn die Hefekringel stecken voller Schadstoffe, wie eine aktuelle Untersuchung von ÖKO-TEST zeigt. Das Verbrauchermagazin kritisiert unter anderem die hohen Gehalte an Fettschadstoffen, die durch den Einsatz von Palmöl in die Donuts gelangen und als besonders gefährlich gelten. Dazu sind alle getesteten Produkte mit Mineralöl belastet.“ Harsche Worte, die natürlich nicht lange auf eine Reaktion warten ließen.
Und so folgte Ende Oktober eine Pressemitteilung von foodwatch zum Thema, die erste Reaktionen der Hersteller auf den Testbericht von ÖKO-Test schilderte. Dort heißt es: „Wegen Verunreinigungen mit Mineralöl hat Ikea den Verkauf von Donuts gestoppt. Das erklärte die Möbelkette gegenüber der Verbraucherorganisation foodwatch.“
IKEA reagiert mit Rückruf – andere Anbieter nicht
Doch nicht alle Hersteller reagierten wie die schwedische Möbelkette. „Auf Anfrage von foodwatch nach den Konsequenzen aus dem Test verwiesen Le Crobag, McDonald’s, Happy Donazz, Edeka, Globus und Real zwar auf Gespräche mit den Lieferanten, Minimierungsstrategien oder eine intensive Suche nach der Quelle der Verunreinigungen, aber nicht auf einen Verkaufsstopp. Backwerk, Dunkin‘ Donuts, Rewe und Tasty Donuts antworteten gar nicht auf die foodwatch-Anfrage“, heißt es in der Pressemitteilung von foodwatch aus dem Oktober.
Laut einer weiteren foodwatch-Meldung vom 08. November 2016 ging Dunkin‘ Donuts inzwischen sogar noch weiter. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben „weiterführende Analysen bei einem unabhängigen Institut in Deutschland beauftragt.“ Johannes Heeg, bei foodwatch zuständig für das Thema Mineralöl, sagte dazu laut der Pressemeldung: „Dunkin‘ Donuts erkennt offenbar den Ernst der Lage nicht und setzt seine Kunden wissentlich gesundheitlichen Risiken aus.“
Nur zwei Hersteller reagieren mit Verkaufsstopp
Von den 15 getesteten Herstellern reagieren insgesamt leider nur zwei im Sinne der Verbraucher. „Nur Ikea und Happy Donazz haben konsequent gehandelt, indem sie den Verkauf belasteter Produkte gestoppt haben“, sagte Johannes Heeg von foodwatch. „Rewe hingegen verweigert jegliche Reaktion und beweist damit einmal mehr: Wir dürfen den Schutz der Verbraucher nicht den Herstellern und Händlern überlassen. Bundesregierung und Europäische Union müssen endlich sichere Grenzwerte für Mineralöl-Rückstände in Lebensmitteln vorschreiben.“
Leider darf man wohlgespannt sein, wie sich das Kapitel „Mineralöl in Donuts“ weiterentwickeln wird und welches Lebensmittel es als nächstes trifft.
Quelle: Pressemitteilungen von ÖKO-Test und foodwatch
Artikelbild aus dem Pressematerial von ÖKO-Test