Foto: www.ngg.net Seit 150 Jahren ist die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) nun schon für die Menschen da, die ganz Deutschland mit Lebensmitteln versorgen, für den Genuss…
Kundenkampf um jeden Preis
Foto: ZDF/Dieter Stürmer
Schon oft wurde über den Preiskampf zwischen verschiedenen Supermärkten und Discountern wie Aldi und Edeka berichtet, die sich im ständigen Kundenkampf untereinander befinden. Gerade im Hinblick auf die Marktmacht der großen Supermarkt-Ketten muss man sich aber fragen: Welche Folgen aber haben billige Lebensmittel für die Verbraucher und vor allem auch die Erzeuger?
ZDFzoom beleuchtet die Macht von Aldi, Edeka & Co.
Um diese Frage zu beantworten nimmt „ZDFzoom“ heute abend um 22.45 Uhr „die Macht von Aldi, Edeka & Co.“ in den Fokus und beleuchtet den „Kundenkampf um jeden Preis“. In dem Film von Arne Lorenz wird berichtet über das Machtverhältnis zwischen Händlern und Lieferanten. Ebenso wird das Fehlen unabhängiger Kontrollen behandelt sowie die Auswahl und Qualität der Lebensmittel betrachtet.
Der deutsche Lebensmittel-Handel wird beherrscht von den vier führenden Konzernen Edeka, Aldi, Rewe und der Schwarz-Gruppe, die sich rund 85 Prozent des Marktes teilen. Dies verleiht ihnen gleichzeitig auch eine Macht über die Konsumenten, da die meisten deutschen Verbraucher dort einkaufen, angelockt durch billige Angebote, mit denen sich die Konzerne im Kundenkampf gegenseitig attackieren.
Durch ihre große Marktmacht sind die vier Handelsketten gleichzeitig eine Art Flaschenhals, den tausende Produzenten auf dem Weg zu Millionen von Kunden passieren müssen. Meistens bestimmen dabei die Konzerne die Spielregeln, was nicht ohne Folgen für Lieferanten und Konsumenten bleibt: Die Verbraucherzentralen befürchten bereits, dass die Qualität der angebotenen Waren auf der Strecke bleiben könnte, da den Produzenten das Wasser oft bis zum Hals steht.
Nicht die Produzenten bestimmen den Preis, sondern die Handelskonzerne mit ihrem Kundenkampf
Kleine und mittelständische Gemüsehändler, Milchbauern und Fleischproduzenten haben meist kaum eine Chance, für ihre Waren auch einen fairen Preis zu bekommen. Denn dieser wird nicht vom Produzenten bestimmt, sondern von den Handelsketten, die oft auch im Verbund mit einigen wenigen Schlachtbetrieben oder Molkereigenossenschaften, den deutschen Markt beherrschen.
Doch Details zur Situation dringen nur spärlich an die Öffentlichkeit, obwohl das Verhältnis der Supermärkte und Discounter zu ihren Zulieferern offensichtlich ein heißes Thema in der Branche ist, stehen die großen Konzerne doch schon länger unter Beobachtung des Bundeskartellamtes. „ZDFzoom“ berichtet unter anderem von Praktiken, die bisher kaum bekannt waren und zu denen verspätete Zahlungen, unverhältnismäßige Rabatte und Verkaufsverbote an andere Abnehmer gehören.
Diese Situation sollte durchaus jeden von uns interessieren, da letztlich auch wir Verbraucher den Kundenkampf mitbestimmen und durch unser Verhalten, immer das billigste zu kaufen, den Preiskampf nur immer weiter anheizen. Auf der Strecke bleiben letztlich die Produzenten und wahrscheinlich auch die Qualität der Waren, denn es sollte jedem Verbraucher klar sein, dass z.B. 400g Fleisch für unter 4 Euro kaum kostendeckend zu produzieren sein dürften, wenn nicht irgendwo gespart wird.
Quelle: Pressemitteilung des ZDF