Imbiss in München hilft Bedürftigen

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In den letzten Tagen wurde in nahezu allen Medien über einen Imbiss aus München berichtet, der wohl für nahezu jeden Gastronomen eine Inspiration bzw. ein Vorbild sein sollte. Ausgelöst wurde der Hype durch ein Bild auf Facebook, das ein Passant vor einigen Tagen geschossen und dann veröffentlicht hatte. Der Imbiss, an dem das Foto entstand, wird betrieben von Mehmet Kücük, den alle nur Memo nennen.

Bedürftige dürfen gratis Essen

Laut einem Bericht auf br.de hängt im Fenster von Memos Imbiss ein Zettel mit folgender Aufschrift: „Liebe Leute, Sie haben Hunger, aber kein Geld? Bei uns können Sie essen und später bezahlen, oder aber Gott vergelt’s. Niemand soll hungern müssen.“

Und es stimmt laut den Medienberichten wirklich, was dort steht. Memo verschenkt in seinem Imbiss Essen an Bedürftige. Und trotzdem stehen laut br.de die Menschen nicht scharenweise Schlange. Keiner ist zu sehen, der das Angebot einfach nur schamlos ausnutzt. Auch Imbissbetreiber Memo bestätigt das. So kommen nur zwei- bis dreimal täglich Menschen zum Imbiss, die um kostenloses Essen bitten. Und die meisten von ihnen bringen laut br.de sogar später das Geld vorbei.

Auch der Imbissbetreiber weiß, was Armut bedeutet

Warum Imbissbetreiber Memo das besondere Angebot gestartet hat? Er selbst weiß, wie sich Armut anfühlt. Laut einem Bericht auf heftig.co war er ursprünglich Geschäftsführer eines Unternehmens in Istanbul, bevor ihn zwei gescheiterte Ehen und der schleichende Niedergang seiner Firma in die Armut stürzten.

Auf br.de wird Memo mit den Worten zitiert: „Ich musste nicht hungern, Gott sei Dank. Aber ich hatte schon Tage, wo ich das Sparschwein geschlachtet habe und da waren gerade mal 4,80 Euro drin.“

Der Imbissbetreiber weiß also, wie es sich anfühlt, wenig Geld zu haben und möchte einfach helfen. Dabei sieht er sein Angebot nicht einmal als etwas Besonderes an. Auf br.de sagt er: „Meine Tat hier ist nichts Großartiges. Jeder Budenbesitzer, jeder Restaurantbesitzer kann sich so etwas ganz locker leisten. Das kostet einen fast gar nichts. Also mit kleinen Gesten kann man wirklich ganz große Freuden machen.“ Eine Einstellung, an der sich viele ein Beispiel nehmen und damit einiges an Freude bereiten könnten.

Nachfolger wollen das Angebot aufrecht erhalten

Um so trauriger ist die Nachricht, dass Memo seinen Imbiss Ende März aufgibt, da er seine kranke Mutter in der Türkei pflegen muss. Laut br.de sind allerdings schon Nachfolger gefunden, die aus Memos Imbiss eine Currywurstbude machen wollen. Und auch sie wollen das Angebot für Bedürftige aufrecht erhalten. Eine Nachricht, über die sich Memo laut br.de in den letzten Tagen am meisten gefreut hat.

Zur Schließung von Memos Imbiss wird am 20.03.2015 eine Abschiedsparty am Kiosk in der Poccistraße gefeiert. Alle Details dazu finden sich auf Facebook in der Event-Beschreibung unter https://www.facebook.com/events/1403408059965523/

Quellen: br.de und heftig.co

Artikelbild mit Genehmigung von Martin Hengstmann