HelloFresh – Der große Test

HelloFresh - Box geöffnet

Im November 2015 berichteten wir auf restaurant-reporter.de über HelloFresh, den Marktführer im Bereich Kochboxen aus Berlin. Nun habe ich mir das Konzept einmal näher angesehen und den Selbstversuch gestartet. Meine Erfahrungen möchte ich heute im großen HelloFresh-Test von restaurant-reporter.de vorstellen.

HelloFresh bietet simplen Bestellvorgang

Der erste Schritt zur Kochbox war relativ simpel. Einfach die Webseite www.hellofresh.de aufrufen, registrieren und schon kann es losgehen. Bis Mittwoch hat man in jeder Woche Zeit, Änderungen an der Bestellung für die folgende Woche vorzunehmen oder diese zu stornieren, was ganz simpel über einen Klick im Kalender erledigt werden kann. HelloFresh möchte mit diesem Zeitlimit sicherstellen, dass keine Zutaten verschwendet werden, da man so exakt planen kann, was benötigt wird. Kurz zusammengefasst: Einfache Bedienung, Bewusstsein für die Umwelt, Pluspunkt für HelloFresh!

HelloFresh - Box geschlossenAuch was die Lieferzeiten angeht ist der Kochboxen-Lieferant flexibel. So kann man in einem Zeitraum von Dienstag bis Samstag zwischen zwei Zeitfenstern auswählen, in denen die Kochbox ankommen soll. Dabei kann man entweder morgens zwischen 8 Uhr und 12 Uhr oder abends zwischen 17:30 Uhr und 22:30 Uhr liefern lassen. Ein weiterer Pluspunkt, da so auch Berufstätige bequem nach Feierabend ihre Kochbox in Empfang nehmen können. Für meine Box wählte ich den Donnerstag abend und bekam diese dann auch pünktlich geliefert. Kurz vorher wurde mir per Nachricht auf mein Smartphone noch einmal gesondert mitgeteilt, in welchem Zeitfenster die Box vorraussichtlich ankommen wird. Dieses wurde vom Kurier dann auch exakt eingehalten. So hatte ich also am Donnerstag gegen 19:30 Uhr meine erste HelloFresh-Kochbox im Wohnzimmer (Bild rechts)

Sauber verpackt, gekühlt und frisch

HelloFresh - Box geöffnetIch war gespannt, was mich im Innern erwartet, zumal ja auch Zutaten wie Fleisch zu den Gerichten gehören, die gekühlt werden sollten. Ich öffnete also die Kochbox und fand darin, in drei Fächer sortiert und platzsparend verstaut, alle Zutaten, die ich für die drei bestellten Gerichte brauchen würde (Bild links). Es gab Nudeln in Verpackungen, wie man sie auch aus dem Supermarkt kennt, allerlei eingeschweißtes Gemüse und eine Papiertüte mit weiteren Zutaten. Dazu kamen eine Zitrone und eine Limette. Alles soweit super und vor allem frisch, denn auf den Gemüse-Packungen konnte man ablesen, dass diese erst zwei Tage vor der Lieferung abgepackt wurden.

HelloFresh - Fleisch und gekühlte ZutatenAuch das Fleisch und die Zutaten, die gekühlt werden müssen, machten eine gute Figur. Geliefert in einer Kühltasche mit großem Eisblock darin, waren alle Zutaten gut gekühlt (Bild rechts). Zudem wird das Fleisch bei HelloFresh in einer speziellen Vakuumverpackung geliefert, was einen weiteren Pluspunkt darstellt. Viele Zutaten waren dazu noch Made in Germany oder Bio, es wird also sowohl auf Frische als auch auf Qualität Wert gelegt, was sich dann aber auch im Preis für die Kochboxen niederschlägt. Die von mir bestellte Box für drei Tage und zwei Personen kostete ungefähr so viel, wie ein Wocheneinkauf bei Lidl.

Gute Ergebnisse, aber Probleme bei der Lagerung

HelloFresh - RezeptkartenIn den nächsten Tagen ging es dann ans Kochen und auch hier kann HelloFresh grundsätzlich punkten. Dank der übersichtlichen Rezept-Karten (Bild links) sieht man sofort, welche Zutaten und Hilfsmittel benötigt werden und auch die Arbeitsschritte sind verständlich erläutert. Einzig die Tatsache, dass man erst auf der Rezeptkarte erfährt, dass ein Stabmixer benötigt wird sorgt für einen kleinen Abzug. Denn nicht jeder hat unbedingt ein solches Küchengerät zu Hause. Auf der Webseite von HelloFresh werden alle Rezepte schon vorab angekündigt und es wird auch deutlich darauf hingewiesen, dass Dinge wie Öl, Salz und Pfeffer vorhanden sein sollten. Hier könnte man problemlos auch auf eventuell benötigte Küchengeräte hinweisen.

HelloFresh - GemüseDie Kochergebnisse können sich aber auf jeden Fall sehen lassen und schmecken auch richtig gut. Für Abwechslung ist gesorgt und auch die Rezepte von Starkoch Jamie Oliver peppen das Angebot richtig auf. Allerdings gibt es dann doch auch einige Haken. Die Boxen sind auf drei oder fünf Tage ausgelegt, so dass man die Zutaten entsprechend lange lagern muss. Hier gibt es durchaus Probleme mit dem eingeschweißten Gemüse (Bild rechts), da auch Zutaten wie Rucola und Blattspinat dabei sind. Lässt man diese in der Verpackung, fangen sie an zu schwitzen und zu vergammeln. Entfernt man dagegen das Plastik, kann es passieren, dass die Zutaten austrocknen.

Auch bei der Menge der Zutaten ist nicht ausschließlich dabei, was man benötigt. Dieser Grundsatz von HelloFresh wird zwar bei Fleisch, Gemüse und Co. eingehalten, nicht aber bei den Nudeln. Diese gibt es in den üblichen Packungsgrößen von bis zu 500 Gramm, von denen dann aber gerade einmal die Hälfte benötigt wird. Bestellt man die Boxen nun mehrere Wochen in Folge hat man anschließend einen Schrank voller angefangener Nudelpackungen.

Das Fazit: Tolle Gerichte mit Abzügen in der B-Note

Insgesamt kann ich nur sagen, dass ich HelloFresh vom Konzept und der Umsetzung her wirklich gut finde. Gleichzeitig werden aber auch Abzüge in der B-Note fällig. Klare Pluspunkte sind der einfache und intuitive Bestellvorgang, die Möglichkeit Lieferzeiten auszuwählen und Lieferungen auszusetzen sowie die Qualität der Zutaten. Abzüge gibt es wegen der Probleme bei der Lagerung und auch wegen dem Preis. Letzteres aber nicht, weil dieser für den gebotenen Service und die Qualität der Zutaten zu hoch wäre, sondern weil er einfach nicht für jedermann praktikabel ist. Denn leider kann es sich nicht jeder leisten, statt für ca. 50 Euro einen vollen Einkaufswagen für 7 Tage und mehr aus dem Lidl zu schieben, eine Kochbox für 5 Tage und zwei Personen für 54,99 zu bestellen. Für vier Personen wäre man gar bei 89,99.

Für etliche Leute zu viel, auch wenn man klar sagen muss, dass bei der gebotenen Qualität der Preis von ca. 5,50 Euro pro Gericht durchaus seine Berechtigung hat. Wer sich diesen leisten kann und auf den langwierigen Wocheneinkauf verzichten möchte, dem kann ich HelloFresh absolut empfehlen. Zum Abschluss noch einmal alle Impressionen von meinem HelloFresh-Erlebnis in einer Slideshow zusammengefasst:

Fotos: restaurant-reporter.de / Kai Hoffmann