Fleischersatzprodukte laut ÖKO-TEST mit dürftiger Qualität

Ökotest - Fleischersatzprodukte

Immer häufiger sieht man in Supermarktregalen vegetarische oder vegane Fleischersatzprodukte, die sich immer größerer Beliebtheit erfreuen. Laut einem Testbericht von ÖKO-TEST ist die Qualität dieser Produkte aber eher dürftig.

Von den 22 getesteten Fleischersatzprodukten kann nur ein einziges laut dem Test wirklich empfohlen werden. Die restlichen Produkte sollen laut ÖKO-TEST hohe Mineralölrückstände und zu viel Salz enthalten.

Fleischersatzprodukte zielen auf die Gruppe der Flexitarier ab

Es ist zunächst festzuhalten, dass die Industrie mit den Fleischersatzprodukten keineswegs auf Vegetarier und Veganer abzielt, sondern vielmehr auf die so genannten Flexitarier, die hin und wieder auf Fleisch verzichten möchten. Im Testbericht von ÖKO-TEST wird dazu der Geschäftsführer des VEBU, Sebastian Joy, mit den Worten zitiert: „Umfragen haben ergeben, dass mehr als 50 Prozent der Deutschen an drei oder mehr Tagen pro Woche bewusst auf Fleisch verzichten.“

Doch was die Zielgruppe auf den Teller bekommt, ist laut ÖKO-TEST qualitativ dürftig. Nur ein einziges der getesteten Produkte schnitt laut dem Testbericht mit „gut“ ab, knapp die Hälfte dagegen bekam ein „mangelhaft“ oder „ungenügend“.

MOSH auch in Fleischersatzprodukten

Grund für die schlechten Ergebnisse sind laut ÖKO-TEST hohe Belastungen mit gesättigten Mineralölkohlenwasserstoffen (MOSH), die sich im Körper anreichern können und in Tierversuchen zu Organschäden geführt haben.

Hinzu kommt, dass etliche der getesteten Produkte überwürzt sind. So wird der Fleischersatz laut ÖKO-TEST mit Aromen oder konzentrierten, glutamathaltigen Zusätzen wie Hefeextrakt oder Würze auf fleischähnlich getrimmt. Weiterhin sollen zwölf Produkte mehr als zwei Gramm Salz pro 100 Gramm enthalten haben.

Es ist also festzuhalten, was bei genauem Überlegen eigentlich nicht verwundert. Die Industrie, die von überzeugten Vegetariern und Veganern wegen Massentierhaltung und Co. oft angeprangert wird, zielt auch bei den Fleischersatzprodukten scheinbar auf Gewinnmaximierung ab, was dann zu Ergebnissen, wie denen im Testbericht von ÖKO-TEST führt.

Die Frage, warum man überhaupt Fleischersatzprodukte braucht, stellt sich meiner Meinung nach aber auch. Wer auf Fleisch verzichten will, muss nichts essen, was genauso wie Fleisch aussieht und schmeckt. Entweder man verzichtet auf Fleisch oder man tut es nicht. Einen Fleischersatz quasi als Nikotinpflaster für Fleischverzichter braucht wohl eigentlich niemand. Schon gar nicht dann, wenn die Qualität nicht stimmt.

Quelle: Testbericht von Öko-Test

Artikelbild aus dem Pressematerial von ÖKO-TEST