Burger King: Franchisenehmer klagen auf Entschädigung

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Laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung (SZ) haben mehrere Franchisenehmer der Fast-Food-Kette Burger King vor dem Landgericht München eine Entschädigung für finanzielle Einbußen während des „Yi-Ko-Skandals“ gefordert.

Franchisenehmer fordern Entschädigung für Einbußen während des Burger King Skandals

Laut dem Bericht gilt es in dem anstehenden Prozess die Frage zu klären, wer an dem Desaster schuld trägt, das die Vergabe von 89 Burger-King-Filialen an den Franchisenehmer Yi-Ko-Holding nach sich gezogen hat. Auch wenn noch keine genauen Zahlen bekannt sind, ist schon jetzt klar, dass es um mehrere hunderttausend Euro gehen wird. Der Streitwert wurde vom Gericht zunächst auf mindestens 250.000 Euro taxiert.

Beklagte im Prozess sind laut der SZ die Burger King Europe GmbH aus Zug in der Schweiz, die Burger King Beteiligungs GmbH München und die Burger King GmbH Stade, die ehemalige Yi-Ko-Holding. Dort versucht, nach dem Ausscheiden von Ergün Yildiz, derzeit Alexander Kolobov das Unternehmen zu retten, das den Burger King Skandal durch Hygienemängel und Verstöße gegen das Arbeitsrecht ausgelöst hatte.

Yi-Ko-Insolvenzantrag inzwischen zurückgezogen

Ein Insolvenzantrag der Yi-Ko-Holding im Laufe des Skandals, wurde inzwischen wieder zurückgezogen. Nach einem Bericht der Abendzeitung München hat das Unternehmen 15 Millionen Euro aufgetrieben, womit der Insolvenzgrund entfallen ist und das Verfahren vom Amtsgericht Stade aufgehoben wurde.

Was auf den ersten Blick wie eine gute Nachricht klingt, ist laut der Abendzeitung München aber keine, da Alexander Kolobov für den weiteren Betrieb der 89 Filialen die Lizenz von der Münchener Burger King-Zentrale benötigt. Bereits im vergangenen Jahr waren Verhandlungen beider Parteien allerdings gescheitert und so ist es höchst zweifelhaft, ob die Lizenz erteilt wird. Die Zukunft der 89 Burger King-Filialen mit ihren rund 3000 Mitarbeitern ist damit wieder völlig offen.

Kolobov, der in Russland weitere 250 Burger King-Filialen betreibt, versucht derzeit um Vertrauen zu werben. Die Abendzeitung München zitiert ihn mit den Worten: „Mir ist bewusst, dass in der Vergangenheit schwere Fehler gemacht wurden und dass unsere Mitarbeiter eine sehr belastende Zeit durchlebt haben.“ Nun wolle er ein neues Kapitel in der Geschichte der Betreibergesellschaft beginnen.

Prozess um Entschädigung ab Juli?

Zunächst darf man aber gespannt sein, ob es im Entschädigungs-Fall wirklich zum Prozess kommt, in dem neben vier anderen Franchisenehmern die Burger King Bocholt Gastro GmbH als Kläger auftritt. Laut der SZ hat das Gericht allen Beteiligten nahe gelegt, im eigenen Interesse ihre Probleme in Gesprächen zu klären. Sollte dies scheitern, wird es ab Juli 2015 zum Prozess kommen. Der Vorsitzende Richter wird in der SZ mit den Worten zitiert: „Die Schmutzkübel werden geöffnet werden.“

Man darf gespannt sein, wie dieser interne Kampf bei Burger King ausgeht und was aus den 3000 Angestellten der ehemaligen Yi-Ko-Holding wird. Interessant ist auch die Tatsache, dass hier offensichtlich verschiedene Franchisenehmer einer Marke gegeneinander vorgehen, was wieder einmal aufzeigt: Burger King ist nicht gleich Burger King.

Allen, die sich jetzt fragen, was ein Franchisenehmer eigentlich ist und wie die verschiedenen Franchise-Systeme in Deutschland funktioniert, können wir an dieser Stelle schon ein mal ankündigen, dass wir diese Thematik in weiteren Artikeln behandeln möchten, die wir in naher Zukunft veröffentlichen werden.

Quellen: Süddeutsche Zeitung und Abendzeitung München

Artikelbild unter CC-Lizenz von André Schäfer