Das Wissen der Baristas: Den perfekten Kaffee zubereiten lernen

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Der perfekte Kaffee ist Geschmackssache ob mild, vollmundig und sanft zum Magen oder doch eher tiefschwarz, stark und ein Energiekick für den Start in den Tag? Kaffee ist ein vielfältiges Getränk, das seit Jahrhunderten für den Luxus einer kleinen Auszeit vom hektischen Arbeitstag steht. Ein ausgebildeter Barista weiß, wie er den idealen Kaffee für jeden Gast zubereitet, wie sich Kaffeespezialitäten veredeln lassen und worauf es bei der Auswahl der Bohnen ankommt. Wir verraten, warum die Weiterbildung ein echter Gewinn für jeden Gastronomen ist.

Siegeszug eines Getränkes

Die Tasse Kaffee, wie wir sie heute kennen, aus gerösteten, gemahlenen Bohnen aufgebrüht, wird seit über fünfhundert Jahren zubereitet. In seinem Ursprungsland Äthiopien wurde er zunächst als eine Art Tee aus Kaffeekirschen und getrockneten Blättern zubereitet. Über die arabische Welt und das osmanische Reich breitete sich der Kaffeegenuss bis nach Europa aus. Bereits 1673 eröffnete das erste deutsche Kaffeehaus in der Handelsstadt Bremen. Seither erlebte das Getränk einen Aufschwung zum Alltagshelfer, Genussmittel und auch Statussymbol – der durch Luwak-Mägen aufgespaltene Luxus-Kaffee Kopi Luwak schlägt mit rund 40 Euro pro Tasse zu Buche.

Eine anspruchsvolle Pflanze

pexels-photo - Das Wissen der Baristas - KaffeekirscheTrotz der Alltäglichkeit ist die Kaffeebohne, eigentlich der Samen der Kaffeepflanze, nicht einfach zu gewinnen. Die Pflanze stellt hohe Ansprüche an Klima und Lage. Sie wird ausschließlich in Ländern nahe des Äquators angebaut, verträgt keine Temperaturschwankungen, direkte Sonne und keine heftigen Winde. Bis zu 2.000 mm Wasserbedarf pro Quadratmeter und Jahr fallen an, der Boden muss tief, locker und luftdurchlässig sein. Die Zusammensetzung des Bodens schlägt sich im Aroma der fertigen Bohne deutlich nieder, von erdig rauem Robusta bis zur fruchtigen Arabica-Bohne bringt jede Sorte und Lage ihre eigenen Aromen ein. Die erste Verarbeitung erfolgt vor Ort, denn die Frucht ist nicht haltbar. Die Rohkaffeebohne kann dann zum Rösten und Mahlen verschifft werden. Gewohnheitstrinker und Kenner gleichermaßen schmecken jeden noch so kleinen Qualitätsmangel in Anbau und Verarbeitung heraus. Ein Grund, warum die Zubereitung mit der gleichen Sorgfalt erfolgen sollte, wie all die Zwischenschritte, an denen Menschen von Paraguay bis Vietnam beteiligt sein können.

Die Kunst des Brühens

pexels-photo - Das Wissen der Baristas - ZubereitungBei der Zubereitung von Kaffee kann man viel falsch machen, so dass die Ergebnisse oft enttäuschend sind. Manch schneller Maschinenkaffee wird oft nur noch des Koffeingehalts wegen von den Konsumenten getrunken, ein wirklicher Genuss ist er nicht. Es gibt zahlreiche Methoden wie Kaffee zubereitet werden kann. Von der Espressomaschine, die mit Druck arbeitet über den Filterkaffee, der durch Papier- oder Baumwollfilter rinnt und so relativ lange Zeit hat sein Aroma zu entfalten, bis hin zu der Zubereitung per Cold Drip, bei der drei Stunden vom Beginn des Filterns bis zum fertigen Getränk bereits als schnell gelten. Aber auch der Kaffeevollautomat, der selbst frisch mahlt, erzielt mit den richtigen Bohnen hervorragende Ergebnisse. Idealerweise steht am Ende des Prozesses ein mildes Getränk ohne übermäßig viele Bitterstoffe, aus dem die Feinheiten der Kaffeesorte deutlich herauszuschmecken sind. Dieses kann dann, ganz nach Wunsch des Kunden, mit Sirup, Gewürzen oder aufgeschäumter Milch verfeinert werden.

Das Barista-Handwerk erlernen

Ein ausgebildeter Barista wird diesen Anforderungen gerecht, kennt seine Kaffeesorten, weiß bei wieviel Grad andere Zutaten dem Kaffee hinzugefügt werden dürfen und welches Mischverhältnis das Beste darstellt. Er kann dem Gast jederzeit auf Wunsch einen perfekten Espresso oder einen cremigen Milchkaffee zubereiten. Der Kunde schmeckt den Unterschied und wird jederzeit gern wiederkommen, um weitere Kaffeespezialitäten zu genießen. Professionelle Seminare für Unternehmen und Gastronomen, bei denen Mitarbeiter zu zertifizierten Baristas weitergebildet werden, können den Unterschied machen. So holen Cafés und Restaurants das Maximale aus ihrem Kaffeeangebot heraus und binden Kunden, welche Wert auf einen hervorragenden Kaffee legen, dauerhaft.

Autorin: Lena Eggert

Artikelbilder: pixabay und pexels-photo